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Mein Licht gegen das Vergessen!

Bündnis Herne am Nov. 06, 2022

Gedenkveranstaltung am Mittwoch, den 9. November 2022 um 10:00 Uhr am Herner Shoah-Mahnmal (Kulturzentrum)

Unter dem Titel „Mein Licht gegen das Vergessen“ lädt auch in diesem Jahr wieder ein breites Bündnis zu einer Gedenkveranstaltung ein.

 

DGB Stadtverband Herne, DGB-Geschichtswerkstatt Herne, BÜNDNIS HERNE, Herner Friedensinitiative, Herner Sozialforum, Ver.di-Jugend Stadtverwaltung, Förderkreis Mahn -und Gedenkstätte Polizeigefängnis und Schüler:innen der Erich-Fried-Gesamtschule rufen mit folgendem Text zur Teilnahme auf:

 

Vor 84 Jahren, am 9. November 1938, brannten auch in Herne und Wanne-Eickel die Synagogen, wurden Menschen jüdischen Glaubens erniedrigt, ausgeraubt, verfolgt, gequält und ermordet. Mehr als 400 jüdische Mitbürger:innen, über 1.700 ausländische Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangene, zahlreiche politische und religiöse Nazi-Gegner, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, Emigranten:innen und Widerstandskämpfer:innen, aber auch 1.500 Bombenopfer des von den Nazis entfachten Weltkrieges dürfen nicht vergessen werden. Viele Naziopfer waren im ehemaligen Polizeigefängnis Herne inhaftiert, wurden von hier auf Transport in Zuchthäuser und Vernichtungslager geschickt und kehrten nie mehr zurück.

 

NIE WIEDER FASCHISMUS – NIE WIEDER KRIEG!

Auch in diesem Jahr wollen wir wieder gemeinsam an die Reichspogromnacht 1938 erinnern und der zahlreichen Nazi-Opfer der Jahre 1933-1945 in Herne und Wanne-Eickel gedenken.

Erinnern macht nur Sinn, wenn es Konsequenzen hat. Gedenken sollte in diesen Zeiten der Krisen, der Hochrüstung und Kriege, zum Nachdenken und Eingreifen führen. Wir müssen aus der Geschichte Lehren ziehen und verhindern, dass sich ähnliches wiederholt.

Der Schwur der überlebenden Häftlinge des KZ-Buchenwald „Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg“ ist uns Verpflichtung.

 

MAHNUNG UND PROTEST IN UNSERER ZEIT

Auch insofern verstehen wir das Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938 als Mahnung und Protest gegen Intoleranz, Nationalismus, Juden- und Ausländerfeindlichkeit in unserer Zeit. Rechtsextreme Gruppierungen in Deutschland erstarken, Straf- und Gewalttaten wie Körperverletzungen und Brandstiftungen nehmen von Jahr zu Jahr zu. Seit 1990 waren mindestens 219 Todesopfer sowie 16 weitere Verdachtsfälle rechtsextremer Gewaltausübung zuzuordnen. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Hass und Hetze in sozialen Netzwerken und bei rechtspopulistischen Aufmärschen sind an der Tagesordnung. Sympathien für rechtsextremistische, rassistische und antisemitische Bewegungen werden in der Öffentlichkeit mehr und mehr offen zur Schau gestellt. Auch in Herne mussten wir uns zurückliegend rechtsextremer Aufmärsche erwehren, wiederholt standen wir fassungslos vor dem geschändeten Shoah-Mahnmal und Opfergrabstätten oder sind mit Nazi-Schmierereien konfrontiert. Dem stellen wir uns mit unserer Gedenkaktion am 9. November wieder entschlossen in den Weg.

 

Wir möchten Schüler:innen, Eltern, Freund:innen und Lehrer:innen einladen, uns auch in diesem Jahr wieder bei der Gedenkfeier zu begleiten, um ein persönliches Zeichen gegen Hass und rechte Gewalt zu setzen und für eine demokratische Gesellschaft einzustehen.

 

Zum Ablauf der Veranstaltung am Mittwoch, 9. November 2022:

 

  • Wir treffen uns um 10:00 Uhr am Shoah-Mahnmal (Willi-Pohlmann-Platz, hinter dem Kulturzentrum / Stadtbücherei) und werden dort – nach einer Schweigeminute - Rosen für die jüdischen Opfer der Nazi-Barbarei unserer Stadt ablegen.
  • Um 10:15 Uhr werden wir dann gemeinsam, geordnet und schweigend am Rathausplatz vorbei über die Freiligrathstraße zum Mahnmal an der Bebelstraße (gegenüber der Herner Post) gehen.
  • Gegen 10:30 Uhr erfolgen die Kranzniederlegung des DGB am Mahnmal an der Bebelstraße zu Ehren aller Opfer des Nazi-Terrors und kurze Ansprachen von Vertreter:innen der ver.di-Jugend.

 

Veranstaltungsende: ca. 11°° Uhr

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